Jedes Jahr so gegen Karneval überlege ich ob und in welcher Form ich in der Zeit zwischen Aschermittwoch und Ostersonntag fasten werde. Verzicht auf Kaffee, Schokolade und Fisch waren in vergangenen Jahren schon dabei; immer mit dem Blick auf die Frage, was gerade in meinem Leben den Stellenwert eines “Muss sein” erreicht hat und genauerer Beleuchtung bedarf.
In diesem Jahr steht die offizielle Aktion der evangelischen Kirche unter dem Motto: “7 Wochen ohne Ausrede” was mich nicht sonderlich reizt, denn ich neige ohnehin dazu sehr ehrlich zu sein und wenn ich das mit noch mehr Konsequenz betreiben würde, könnte es ungeahnte Folgen haben.
Nach ein wenig Überlegen, schmökern bei Jademond und einem Gespräch über einem leckeren Essen im neuen Bio-Restaurant habe ich mich nun zu folgender, sehr persönlicher Fastenaktion entschieden:
Ich werde von Aschermittwoch bis Karsamstag jeden Tag 10 Dinge aussortieren/ verschenken/ abgeben/ verkaufen/ wegwerfen.
Meine lieben Freundinnen wiesen darauf hin, daß es schwierig sein könnte, für etwas, das man aussortiert, sofort jemanden zu finden, der es haben möchte. Also werde ich eine große Kiste aufstellen, in die diese Dinge auch erst mal getan werden können, um zu einem späteren Zeitpunkt ein neues Heim zu finden.
Außerdem sind 10 Dinge pro Tag scheinbar sehr viel, weshalb ich nun ausdrücklich solche Arbeiten wie zum Beispiel “Altglas wegbringen” einschließe. 10 leere Flaschen weniger im Haus schaffen schließlich auch Platz.
Sollten mir die Teile zum Weggeben knapp werden, könnte ich immer noch den Schrank mit den Video Kassetten öffnen. Seit Jahren scheue ich mich davor sie einfach weg zu werfen, schließlich haben sie mal Geld gekostet, enthalten Filme, die ich mag und sind ein Haufen Rohstoff. Aber ich habe noch nicht mal mehr einen Videorekorder …