Garten Gedanken

Mein Garten ist bei den Vögeln der Nachbarschaft sehr beliebt. Wie in sozialistischen Mietskasernen hocken sie dicht an dicht in Nestern entlang der Mauer, die mit Efeu überwuchert ist. Finken, Meisen, Spatzen, Drosseln und ein Dompfaffpärchen hausen hier und genießen den Umstand, dass ich in meinem Garten von dem was gemeinhin als „Pflege“ bezeichnet wird, wenig vornehme. Einmal im Jahr, im Herbst, wenn die Vögel ausgezogen sind, lasse ich meine Jungs zurück schneiden, was der Nachbarin das Licht nimmt und mir den Weg versperrt. Das muss reichen.

Dafür belohnt mich der Graten mit immer neuen Schönheiten und Blickwinkeln. Von mir Gepflanztes, das die sparsamen Lichtverhältnisse und meine Weigerung zu gie??en überlebt hat blüht und gedeiht.

Da ich uns aber auch nach Möglichkeit lokal ernähren möchte und da sich dies am allerlokalsten direkt aus dem eigenen Garten bewerkstelligen lässt, habe ich nun viele meiner leer stehenden Kübel mit Saatgut für zukünftig Essbares versehen.

Ich bin gespannt, was da in den nächsten Wochen das Survivaltraining in meinem Garten besteht und uns nicht von unseren Untermietern weggefuttert wird. Von unseren Johannisbeeren jedenfalls kriegen wir meist nur ein paar Hände voll ab, die werden von den Drosseln schon immer grün geerntet.

Andererseits durfte ich heute morgen erst Familie Fink bei ihrem ersten Ausflug mit den Kleinen beobachten. Einer der Kleinen hat dem großen offiziellen Vogelbad den Rücken gekehrt und direkt vor meinem Fenster das Kinderbecken benutzt.

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